karl-lauterbach-fanclub wiesbaden frauenstein – tag 246

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huck flash

Wicht kommt übrigens nicht von „wichtig“. Aber nun mal zu was nicht gänzlich anderem.

Ich als Wahlfreak bin natürlich sehr an Wahlen interessiert. So habe ich mir natürlich auch die US-Wahl genüsslich reingezogen und mir so die Nacht vom 3. auf den 4. November um die Ohren geschlagen. Den Schlafmangel kompensiere ich am Samstagnachmittag von 16:00 bis 19:45 Uhr. Vorher habe ich keine Zeit. Ich kann ohnehin nicht schlafen und befinde mich also nun in diesem jetlag-esken Zustand der Zeitlosigkeit sowie der Euphorie für irgendwas. Zwischendurch schaue ich bei zeit.de nach, wie es so steht. Die Zahlen stagnieren bei 253 zu 213 Wahlmänner zu Gunsten Joe Bidens. Und drum herum sind ungefähr 35 Artikel platziert, aus denen hervorgeht, dass Trump die Auszählungen stoppen lassen will. Auch in den Bundesstaaten, in denen er vorne liegt. Man könnte den Eindruck bekommen, dass er den Verstand verloren hat. Aber das ist ja nicht das Verwunderlichste an der Sache, der Eindruck ist ja nicht neu. Nun, als Laie in Sachen Recht, bin ich aber irritiert, dass alles, alles, alles was er sich so denkt und was er gerne hätte auch rechtlich möglich ist und gemacht wird. Es sind Heerscharen von Anwälten nun damit beschäftigt, diese Stopps durch- bzw. umzusetzen. Wer zahlt das? Warum stoppt das denn niemand? Oder ist das auch Demokratie? Dann will ich nichts gesagt haben. Dann muss das wohl so sein. Es fällt wahrscheinlich nur auf, weil ein derartig geneigter Mensch noch nie auf seiner Postion in einem an sich demokratisch orientierten Environment am Hebel war.

Also jetzt. Es scheint geschafft zu sein und der orangene Mann ist abgewählt. Der Horror-Clown. Nun habe ich ja seit ungefähr 53 Jahren das Gefühl, ich werde verrückt, aber in den letzten Jahren ist es ein Teil meiner Existenz. Diese Frage, was nur mit der Menschheit los ist. Dieses Gefühl, immer weniger Menschen zu begegnen, die gut sind. Ob im Beruf, wo die Zahl der Menschen die professionell, kompetent oder gar brilliant agieren immer weniger wird. Es gibt auch im Privatsektor immer weniger Leute mit denen ich was anfangen kann. Ich war von November 2007 bis August 2016 bei Twitter und was mir dort für Menschen begegnet sind, das ist unbeschreiblich. Als wäre Twitter ein Hort von einer ganz speziellen Sorte Mensch. Ganz schlimm. Von den Hunderten sind vielleicht mal ein Duzend übrig geblieben, mit denen ich überhaupt noch zu einem Wechsel von Worten im Stande bin. Ganz zu schweigen, dass man sich über den Weg laufen möchte. Wahrscheinlich beruht das auf Gegenseitigkeit. Aber was ist geschehen? So viel kann man aber sagen: die Kommunikation ist kaputt. Missverständnisse oder komplettes Unverständnis geben sich die Klinken in die Hand. Und weil ohnehin nicht alles auch so schon kompliziert ist, wird jede Restform der Kommunikation mit der ewigen Ironie den Abhang der Verständnislosigkeit hinunter gekickt. Wir sind verloren. Der Präsident der US of A oder Leute wie Boris Johnson oder Alice Weidel sind da ja nur die symbolischen Spitzen der Eisberge. So wird es eben, wenn alle Gedankenwelt nur noch aus möglichst originellen 1-Zeilern besteht. Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben, dass es sich jemals nich zum Guten wendet. Sonst wären wir wirklich verloren. Aber nun echt mal richtig wirklich. Ich übertreibe nicht.

In unserem Podcast keine.vision hatten wir uns überlegt, dass wir die Kolumne „5 gute Leute“ einzuführen. Da soll dann Boon Beckmann und ich jeweils 5 Leute benennen, die uns in der Vorwoche positiv aufgefallen sind. Aber 5 Stück? Wie um alles in der Welt sollen wir denn auf 5 gute Leute kommen?

So. Jetzt aber. Tag 246. Habe zwei Ansätze gebraucht und das ist ja auch nicht alltäglich, was ich hier mache, aber da ich gerade auf Blutwurst bin, dachte ich, schreibste mal was. Also, ich hab’s ja oben schon erwähnt … der orangene Mann ist wahrscheinlich weg. Er macht aber Fisimatenten (so schreibt das die Wikipedia, aber es heißt ja bekanntlich Fissematenden) und es ist ein Graus, sich das anzuschauen. Aber da das ja nun erledigt ist, können wir uns wieder der Pandemie zuwenden.

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen doch jetzt sehr erstaunt sind, dass das jetzt wieder krass ab geht. Aber Karl Lauterbach hat immer gewarnt. Und er hat natürlich recht behalten. Christian Drosten hat das auch gesagt, dass die 2. Welle kommt, aber irgendwann hatte er keinen Bock mehr, das jeden Tag hinauszurufen. Er hat es auch einfach gesagt. Christian Drosten muss nicht warnen. Er muss es nur sagen. Einfach sagen und dann ist das auch so. Das finde ich toll. Und ich glaube ihm das auch alles. Nun hat sich das aber auch bewahrheitet. Aber das war ja auch klar. Ich entferne mich gedanklich immer mehr von den Leugnern. Ich kann sie schon gar nicht mehr hören, geschweige sehen. Wir reden viel zu viel darüber. Leider ist das Anprangern von „viel zu viel darüber reden“ auch darüber reden.

Inzwischen ist das Leben ja einfach so und es wird auch noch lange so sein und aber eines Tages, das habe ich mir immer so vorgestellt, werden die Einschränkungen in nostalgischer Verklärung einfach zu einem Teil des Lebens. Natürlich gilt das nicht für die, die daran ernsthaft erkrankt oder gar verstorben sind und deren Angehörige. Natürlich, das möchte ich gerne immer wieder auch erwähnen, wäre mir das Sterben nicht recht. Sterben ist mir nach wie vor ein Graus. Drum müssen wir uns auch an das neue Leben gewöhnen und das Beste draus machen.

Und nun möchte ich auf 3 Filmchen hinweisen, für die die aktuelle Bundesregierung verantwortlich zeichnet. Ja, die Regierung weiß auch nicht immer alles und sie macht auch nicht alles richtig. Es ist zum Beispiel ein Wunder und bedeutet für uns hier oben auf dem Berg einen großen Aufwand, überhaupt ins Internet zu kommen und wir wohnen nicht deep in the forest, sondern am Rande einer Stadt. Die Stadt ist in Sichtweite und doch erreicht uns das Internet nur gegen eine sehr hohe Gebühr an die Telekom. Das ist nicht richtig und ich prangere das an. Aber bei den Spots, da hat die Regierung ein gutes Händchen bei der Auswahl der Agentur gehabt, die die Filme erdacht und erschaffen hat. Ich bin mir sicher. dass der Der Andreas Stöckmann oder die Der Bernd Ringsdorf Fernuniversität wissen, welche Agentur das war. Schreibt’s in die Kommentare.

Aber nun, bitte sehr:



Und nun. wenn ich total naiv wäre, hätte ich womöglich gesagt, dass das jetzt ja nun wirklich JEDER gut finden wird und lustig und ein bisschen tröstlich. Aber natürlich nicht. Sascha Lobo hat dazu etwas gesagt, das ich komplett so auch gesagt hätte, wenn ich so schlau wäre wie Sascha Lobo, nämlich dieses hier:

„Deutsches Twitter selten knalldackeliger (und deutscher), als wenn diese brillanten Corona-Spots auf Krampf scheiße gefunden werden. Manche Leute erreicht man so und nur so, also lasst eure innere Abiturientenkonferenz EINMAL für zehn Minuten NICHT raushängen.“

twitter.com/saschalobo

Das Wort „Abiturientenkonferenz“ baue ich jetzt auch in mein Showprogramm 2020/21 ein. Jetzt machen wir das genauso wie die in den Filmen. Nur ohne Kentucky Fried Chicken. Und wir dösen noch ein bisschen, bis Schlafenszeit ist. Nebenan am iMac lädt das neue MacOS und die Ladezeit ist jetzt immerhin von 74 Tagen auf 1 Tag Restdauer runtergeklettert. Also warten wir mit dem Weiterschauen von „The Boys“ bis morgen Abend, denn das Netz ist ja jetzt voll.

Danke Telekom, danke LTE, danke Merkel. ????

(P.S.: Der Download hat nach ca. 2 von 12 GB seine Downladerei beendet. Hallo Telekomiker, interessiert Euch das?)

5 Kommentare

  1. Kirsche Plotzer sagt

    Und wo ist jetzt der versprochene Kommentar vom @manofmediaone. Ich prangere. Prangernd.

  2. Andreas Stöckmann sagt

    Laut der Wuff: „denn Florida Reklame, die Produktionsfirma von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, ist für die Kreation und Produktion der Videos verantwortlich. Regie führteJano Ben Chaabane. Beauftragt wurde Florida Reklame von der Hirschen Group, die den Rahmenvertrag mit dem Presse-und Informationsamt der Bundesregierung hält.“
    Hoffe, es richtig recherchiert zu haben. So, jetzt bin ich wieder faul wie ein Waschbär.

  3. Der Ansatz ist gut, allerdings dauert es bis zum Plot. Ergo: Zwischenzeitliches Schnarch. Ausserdem sind Waschbaeren nicht faul. Bedauerlicherweise waren die Verantwortlichen fuer diese Spots zu schnell zu selbstzufrieden.

    Und was ist eigentlich mit dem alten gesungenen Werbespot fuer Champignon-Camembert aus den fruehen 1970er Jahren: „In Lauterbach hab‘ ich meinen Strumpf verloren…“?

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