Mal was machen – Tag 287

Kommentare 3
huck flash

Gestern dachte ich, ich müsste mich mal auf die Waage stellen. O Gott o Gott o Gott, dachte ich anschließend. Heute Nacht konnte ich nicht schlafen, so ging ich in die Küche und kochte einen Griechischen Salat, einen Rettichsalat und einen Tomatensalat. Dann legte ich mich wieder ins Bett und starrte an die Wand. Die Frau, die liebe Frau, schlief. Ich starrte und starrte. Da war es 5:30 Uhr und ich schlief ein. Um 8:30 Uhr sangen die B-52s „She Brakes For Rainbows“ und ich stand wieder auf. Das ist also jetzt der Urlaub. Es zählt ja erst heute, da die Weihnachtstage vorbei sind. Dann ist Urlaub. Oh Urlaub. Gerne würde ich jetzt an der Côte d’Azur stehen, mit dem Wohnmobil namens Gundel Schaukeley, und natürlich der lieben Frau. Die liebe Frau arbeitet gerade. Mitten im Urlaub, weil, es ist doch Wahlkampf. Wahlkampf ist bei uns zuhause so was ähnliches wie Buchmesse. Das was die liebe Frau da arbeitet könnte man aber auch gut & gerne an der Côte d’Azur verrichten. Die liebe Frau ist da aber skeptisch. Ich muss sie dringend überzeugen, denn die Côte d’Azur ist die Zukunft. Gerne auch die Extremadura, Andalusien, Alentejo oder die Algarve.

Hauptsache die Sonne scheint und man hat andere Menschen um sich herum. Andere Bäume, Straßen, Essen, Trinken, Katzen, Tankstellen, anderes Diesel. Aber jetzt ist ja erstmal Pandemie. Und also sitzen wir hier in Deutschland. Draußen ist es grau (in Grau) und die Wetter-App vermeldet 5° C. Dazu druckt der 3D-Drucker (FLSUN QQ-S-Pro) eine Schraube und eine Mutter aus. Nicht meine Mutter. Irgendeine Mutter. Wenn ich mir eine eigene Mutter, also das was man kennt, weil man davon geboren wurde, sich aber dann entfremdet hat, dann weiß ich auch nicht, ob ich das dann täte. Also was soll das, sich seine Mutter auszudrucken? Das geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schief. Und also drucke ich eine rosa Schraube und eine rosa Mutter aus. Esse Rettichsalat und trinke Almdudler (zuckerfrei). Gestern noch fielen mir viele kluge Dinge ein, die ich hier mal aufschreiben könnte, aber ich habe alles vergessen. Irgendwas mit Gesellschaft und der Pandemie. Irgendwas mit Sibirien und den Menschen die da wohnen. Der Drucker ist indes mit der Mutter fertig (Mutter warum hast Du mich geboren, oder hat mich der Esel im Galopp verloren?) und druckt nun das Gewinde der Schraube. Die beiden Dingse stehen nebeneinander und … ach ich mach einfach ein Foto davon. Moment.

Die Frage ist doch: ist das schon Pink oder ist das noch Rosa.

Man muss wissen, dass der 3D-Druck noch mainstreammäßig in den Kinderschuhen steckt. Man muss noch viel lernen. Zum Beispiel, wie man einen einwandfreien Druck hinbekommt. Das hängt von vielen Faktoren ab und man muss viel Erfahrung sammeln und Wissen sich aneignen und das dann in die Erfahrung mit einflechten, bzw. muss man das Wissen mit Erfahrung nähren oder umgekehrt? Ich weiß es nicht. Wenn die liebe und kluge Frau nicht wäre, das wäre ohnehin ein Graus, aber im 3D-Druck und mit ihren Googlefähigkeiten, da ist das Leben (und der 3D-Druck) schon um einiges leichter. Also haben wir die richtige Nozzle? Ist das Bett ordentlich und sachgemäß geheizt? Was ist mit der Düse? Soll man eine von Micro-Swiss kaufen, am Ende eine M254? In 0,2 mm oder 0,4 oder 0,25? Welche Temperatur muss das Filament haben? Druck man nur mit PLA oder wagt man sich auch mal an ein anderes Filament ran? Was druckt man aus? Ich wollte neulich einen Penis ausdrucken. Der Penis stellte einen Plätzchenausstecher dar und ich dachte, das könnte ich mal im Zoom-Meeting zum Besten geben. Bei uns sind alle große Penisfans. Aber der Drucker druckt nur ein Gewirr aus Filament. Da habe ich das Projekt beendet. Man muss ja auch keinen Penis ausdrucken. Es gibt so viele Penisse auf der Welt. Imho gibt es davon vielzuviele. Die Inhaberinnen von Scheiden wissen gar nicht mehr wo ihnen der Kopf steht. Das sage ich jetzt mal so. Das lese ich aus etlichen Lektüren heraus. Dass Männer da irgendwie die Oberhand zu haben scheinen. Ich finde das falsch. Männer gehen mir auf den Sack. Ich meine Männer mit ihren Daseinsberechtigungskomplexen. Das ist schlimm. Damit muss man sich oft rumplagen. Männer könnten doch einfach sein. Sie müssten nichts weiter machen. Dann wäre schon viel getan und Gutes wäre geschaffen. Oberhände braucht kein Mensch. Ich liebe Frauen. Frauen sind einfach besser. Natürlich stimmt das nicht. Aber wenn Frauen jetzt mal, sagen wir, 1.000 Jahre die Oberhand hätten und man dann zu einer gewissen Gleichheit und Gleichmäßigkeit übergehen würde, dann wäre das nur fair gegenüber der Frau (als solche).

Ich habe zum Beispiel von einer Frau eine Karl Marx-Spardose geschenkt bekommen. Das lob ich mir. Karl Marx ist immer gut. Und in Verbindung mit dem Mammon ist doch da für ausgleichende Gerechtigkeit gesorgt. Ich weiß (oder ich glaube), dass diese Frau dieses Blog nicht liest. Trotzdem möchte ich Danke sagen. Eine andere Frau, die auch garantiert das hier noch nie gelesen hat (was ich als eine Unverschämtheit empfinde. Wes Brot ich ess, des Blog ich les, sage ich immer), hat mir eine Tasse in Form von Frida Kahlo geschenkt. Bei solchen Geschenken merke ich, was ich für Geschenkseinfaltspinsel bin. Mir fällt oft nur Wein ein. Oder Schnaps. Oder Hasenlampen. Ich schäme mich. Ich gehe nun mit meinem Gewürzköfferchen in die Küche und koche Rouladen. Das Gewürzköfferchen hat mir ein Mann geschenkt. Man könnte fast meinen, es handle sich dabei um einen schwulen Mann oder doch um eine Frau. Denn ein Gewürzköfferchen, noch dazu aus Holz, das ist schon ein sehr einfühlsames Geschenk. Wenn sich Männer, also auch nichtschwule, dazu aufraffen täten Einfühlsamkeit stets als oberste Maxime zu erachten und derart handeln täten, dann wäre die Welt ein bessere. Also schenkt einander mehr Gewürzköfferchen, mehr Käsekuchenlikör, mehr Frida Kahlo-Tassen, mehr Karl Marx-Spardosen, mehr Hasenlampen, mehr 3D-Drucker, mehr Baklava*, mehr russischen Kaviar (lol) und/oder seid lieb zueinander. In 3 Tagen ist das Jahr zu Ende und dann kann man sich mal wieder was vornehmen. Zum Beispiel könnte, ja sollte man nächstes Jahr lieb sein zueinander und grundsätzlich. Jede*r soll sich selbst denken, was das ist. Und mit erhobenem Haupt die Pandemie überstehen soll man auch und wenn man dran ist, dann soll man sich unbedingt impfen lassen. Dann kann man vielleicht 2022 wieder auf Partys gehen und türkische Hochzeiten frequentieren und Konzerte absolvieren und besuchen und der SGE zujubeln, bzw. im Stadion rumbrüllen. Reisst euch einfach nochmal 2022 am Riemen (hihihi). Wir haben es doch jetzt schon fast ein Jahr geübt. Das muss doch drin sein. Liebe und Gehirn sind übrigens die Antwort auf ganz viele Fragen. Das klingt jetzt erstmal total bescheuert. Aber was soll’s. Es ist die Wahrheit.

*Baklava, besonders der arabische, levantische oder iranische, ist das bessere Weihnachtsplätzchen. Baklava ist die Lösung der Frage nach dem Sinn des Lebens. Wenn ich je wieder Süßigkeiten essen werde, dann nur noch Baklava. Schokolade, deutsches Gebäck, Gummibärchen … alles nix gegen Baklava. Und ich meine ausdrücklich nicht das honig- und fetttriefende Blätterteigding, das man im Dönerladen bekommt.

3 Kommentare

  1. die eine Frau liest regelmäßig, und sogar mit begeisterung, aber kommentiert halt nie, weil sie sich nicht so wortgewitzt fühlt wie die anderen kommentatorenInnen

Schreibe einen Kommentar zu Huck Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert