Tja. Also übermorgen, am Samstag, den 28. Juni Zwotausenddingsbumms spielen also Brasilien und Chile miteinander Fußball. Ich hab’s fast geschafft. Die WM ist bald vorbei. Nochmal zur Erinnerung: Fußball-WM war mal für mich der absolute Burner auf der Welt. Ich war wochenlang vorher aufgeregt, kaufte mir alle Kicker- und Sonstwasfußballvorschauhefte mit allen Mannschaften, Listen, Tabellen, Fotos, Vorhersagen, Sepp Maier-Humor, Hansi Müller-Erklärungen und Ernst Huberty-Lobhudeleien die es zu kaufen gab. Man hatte ja kein Internet und keine Twittersleut‘ und keine Dings und kein Wikipedia und keine Sendungen, in denen Z-Promis ihre Empfindungen daher lallen. Ich will eigentlich nur unter einem Baum sitzen und auf einen Ententeich starren. Und ich will weder, dass der Baum vom Sturm gefällt oder vom Blitzschlag malträtiert wird. Ich will meine Ruhe und ich will in meiner Firma arbeiten und dann wieder meine Ruhe. Arbeiten und Ruhe und meine Frau soll für immer da sein und ich kaufe Ihr Erdbeeren und seidenes Geschmeide und Weihrauch ihr zu Ehren. Und einen Beamer und Cola aus Usbekistan. Und Liebe, die geb ich umsonst her. Das will ich. Das mach ich.
Und heute habe ich ein Foto gepostet auf dem vermeintlich die US-Regierung von damals zu sehen ist, wie sie, so soll man es denken und so wird es auch behauptet, Soldaten dabei zuschaut, wie sie Osama Bin Dingsbumms umlegt. Jeder kennt dieses Bild. Dazu schrieb ich, dass die US-Regierung beim Fußballkukken auch schon mal fröhlicher aussah und ich wollte den Eindruck erwecken, als schaute sich die damalige US-Regierung das 0:1 ausgegange WM-Fußballspiel USA vs. Deutschland an. Ja, und das ist dann witzig. Es wäre möglicherweise auch makaber und geschmacklos, wenn man das möchte und wenn man davon ausgeht, dass man dort irgendwas dokumentarisch-entsetzliches sähe, aber man sieht ein für die Medien erzeugtes Bildnis von Menschen, die so aussehen, als schauten sie sich Antropophagus II an oder das Spiel Manchester United gegen Bayern München (1999) oder die Lindenstraße. Es ist sozusagen egal, was die Protagonisten dieses Bildes schauen, es ist unwirklich. Es ist das Zeitalter der Medien. Es ist eine Inszenierung. Die Welt ist so ein Schrotthaufen und man denkt irrtümlicherweise, man könne sich den Schrotthaufen von jeder Perspektive anschauen, aber man schaut sich Photoshop an oder Gimp oder After Effects. Vielleicht spielen die Protagonisten auch Pac Man. Und ich wurde dann darauf hingewiesen, dass dies ein Dokument der Unlustigkeit sei, es erinnere an Drohnen, es stimme traurig. Ich habe nie das Gegenteil behauptet. Mich erinnert es in erster Linie an Gewehre, Granaten, tote Menschen in sengender Hitze, Typen, die in Schlafzimmern mit Badewannen durch die Welt fliegen und wegen denen Menschen, von denen ich dachte, sie hätten irgendwie dieses Dings da oben im Kopf, zum Brandenburger Tor tippeln um diese Typen beim Ablesen von Phrasen zu beobachten und irgendwie was mit Wahrheit, Wahrhaftigkeit und ich habe die Tatsächlichkeit im Griff ist auch noch dabei. Aber vielleicht sollte man sich mal mit einer ungarischen Salami beschäftigen. Oder jemanden mal liebevoll über die Wange streicheln oder mal ein Schäfchen am Ohr zauseln. Nicht immer nur ficken wollen und die Werbung in Modezeitungen überblättern. Es ist beides relativ aussichtslos und nur von mäßigem Erfolg. Sagt doch einfach mal zu dem Typ da drüben, dass er nicht scheiße ist, sagt doch mal der Frau in der Kneipe, die Euch unentwegt Gläser auf den Tisch stellt, dass ihr sie irgendwie verdammt nochmal gern habt, weil sie Gläser mit Bier auf den Tisch stellt. Und hier, Frau, die Du die Gläser diesen leidigen Typen auf den Tisch stellst, sag doch mal „Hey, schön, dass ihr da seid, ihr Typen unbekannter Herkunft.“ Und gebt der Frau Trinkgeld und legt dem Typen da drüben was in den Schlafsack und sagt Eurer Trulla gute Nacht und dass sie nicht hinfallen soll, wenn sie morgen zum Bus läuft. Macht das doch mal. Sagt doch mal dem @Schlenzalot und dem @HansHuett und der Murkel Graham und der @Ingapopinga, dass sie ganz schönes Zeug twittern und kauft das Buch von der wunderbaren @rudelbildung. Sagt zum Bleistift denen doch mal, dass Ihr die knorke findet. Ist nur ein Vorschlag. Oder sagt es denen, die ihr gut findet. Findet einfach mal jemanden gut. Nicht immer nur meckern. Freut Euch mal morgen aufs Büro und bringt den Asseln da Kaffee mit. Die freuen sich dann. Kauft mal gute Kartoffelchips, statt immer diesen Billigscheiß oder richtet so wunderbar Spargel auf einem Teller an wie es die knorkige Luzilla Schrottpresse immer macht. Trinkt mal Rotwein mit Cola, das ist gar nicht so übel und es ist sogar beim Kotzen noch ganz okay. Macht das mal. Seid mal so ein fröhliches, dickes Kind wie ich jetzt. Es lohnt sich.
P.S.: Brasilien vs. Chile 12:11 im Elfemeterschießen. Für wen verrate ich nicht.