Jetzt auch wieder … das Gefühl, dass alles schonmal aufgeschrieben wurde und gedacht und gefühlt. Das Jahr 2020 ist fast vorbei und statt auf einer rau(s)chenden Silvesterparty zu stehen (kicher), sitzen wir hier in unserem obligatorischen Bett. Es ist 22:40 Uhr. Und das Jahr ist gleich rum. Eben habe ich schon einen halben Meter Text über das Jahr geschrieben, habe dann aber gemerkt, dass ich das alles schonmal geschrieben habe. Es ist ja auch alles gesagt. Ich sehe dem Neuen optimistisch entgegen. Das ist das, was man machen muss. Ich sehe da gar keine Alternative. Das hat nichts mit Naivität zu tun, aber ich bin es auch leid, es zu erklären. Man kann ja bei Sascha Lobo im Spiegel nachlesen, warum alles scheiße wird und sich daran dann auch halten. Was weiß denn ich. Ich bin nicht global. Dazu ist mein Gehirn zu klein und meine Arme sind zu kurz.

Beim Querhören meines Podcasts habe ich mal wieder festgestellt, dass ich und die Gesellschaft auch zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Ich kann da gar nicht zu liefern. Mir persönlich hat die Pandemie nicht geschadet. Das liegt aber auch daran, dass wir hier sehr digital sind und meine Firma auf solche notwendigen Maßnahmen schnell reagieren kann. Weil wir zum Beispiel nie auf extrem großem Fuß gelebt haben und auch keine Showfirma mit ganz vielen Festangestellten (und auch keinen Praktikanten) sind. Wir haben also so strukturiert und optimiert, dass wir ohne viel Action ins Home Office ziehen konnten. Die Maßnahmen einzuhalten war dann für die liebe Frau und mich auch kein großes Problem. Haben wir halt Glück gehabt. Als protestantisch erzogener Wicht, ist einem das ja immer unangenehm, wenn man sagt, dass es einem eigentlich gut geht. Grad wenns anderen nicht so gut geht. Aber ist halt so. Dasselbe Gedönse in my mind wie auch sonst, ansonsten alles ok.

Das war das Jahr 2020 und eben haben wir Bratkartoffeln mit saurer Sahne und einem halben Kilo Kaviar gegessen. Dazu trinken wir alkoholfreien Sekt. Oder jedenfalls so was ähnliches. Ich würde es begrüßen, wenn wir 2021 wieder mit dem Wohnmobil durch die Landen fahren könnten. Natürlich in anderen Umständen und unter der Einhaltung entsprechender Maßnahmen. Man kann ja in Wohnmobilen so gut wie allem aus dem Weg gehen. Am Ende packen wir Nudeln und Sugos, Tee, Sprudel, Kaffee, Milch und Sonnenblumenbrot für 3 Wochen ein und fahren los. Und bitte alle gesund bleiben. Das mit der Pandemie wird noch dauern. 2021 wird nochmal hart für die meisten, denen Veränderungen oder die Maßnahmen aus beruflichen oder persönlichen Gründe schwer fallen.

Und nun. Es wird also so bleiben. Das ganze nächste Jahr, und ob wir früher oder später mit dem Impfen dran kommen, dann bleibt es trotzdem so. Es bleibt noch lange so. Das ist das neue Leben. Weniger Geschäftsreisen, mehr digital, weniger Einkaufsbummel, eher online einkaufen, weniger Party, mehr Besinnlichkeit, mehr Gang zurückschalten. Bleibt tapfer. Seid mutig. Glaubt an die Zukunft. Bleibt gesund. Wird schon.

Ich freue mich auf den Frühling.