Dieser Dr. Sinn soll also 86 Leben haben und das ausgerechnet am Tag 86. So ein Zufall. Naja, wer’s glaubt wird selig.
Es ist aber immer so und irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin dieser Dr. Sinn. Ich bin noch nie auf der Suche gewesen nach dem Sinn. Ich weiß gar nicht, was Sinn sein soll. Wann würde das Leben zum Beispiel Sinn machen und wozu wäre das gut? Kann man nicht einfach so daher- und dahinleben, ganz ohne Sinn. Und wenn nicht, wer ist denn dann die Kontrollbehörde für Sinn? Wer überprüft das denn? Ich nehme an, die Menschheit ist arg auf dem Holzweg mit ihrem Sinn. Das hat sie sich doch nur konstruiert, damit ihre Existenz Sinn macht … äh … naja, Sie wissen, was ich meine. Jedenfalls hat das nichts damit zu tun, dass jeder, ja auch Sie, Sie brauchen gar nicht so unbeteiligt da rum stehen und in die Luft kukken, ich seh‘ das doch, also dass jeder Mensch zum Bleistift nach einer Art kategorischem Imperativ leben sollte. Das reicht schon. Machen Sie sich und die Erde ein bisschen schöner und dann reicht das schon. Ich zum Beispiel habe soeben das Wort „kukken“ dem Wörterbuch des Systems, das mich kontrolliert, hinzugefügt. Ich meine, dass es kukken heißt und nicht gucken. Man sagt doch kucken und dann sieht’s mit drei ‚k‘ gleich viel besser aus. Also nicht, dass 3 ‚k‘ grundsätzlich eine gute Anhäufung von Buchstaben wären, da gibt es ja nicht nur gute Beispiele, aber mit einem ‚u‘ dazwischen ist es schon wieder hübsch.
Also, jetzt labern Sie nicht so viel rum, ich habe mir was überlegt. Und zwar macht das, was ich so mache, ja im Prinzip auch keinen Sinn. Ich schreibe zum Beispiel hier seit dem 26. August 2002 meine Meinung (würg!) ins Internet. Aber wozu? Hat jemand auf meine Meinung gewartet? Naja, ich jedenfalls nicht. Und so mache ich das ja im Prinzip schon seit 53 Jahren. Ich mache irgendwas. Ich habe irgendwelche Talente, gepaart mit einem seltsamen Gehirn und am Ende stehen da ein paar Buchstaben oder es prangt ein Bildchen auf einem Plakat. Ich kann aber eigentlich fast nichts. Ich habe auch keine Interessen oder Hobbys. Jetzt mal von der lieben Frau, die auch gestreng sein kann, abgesehen. Und Gundel Schaukeley, dem Wohnmobil. Und mit der Drohne über den Kuchen in Nachbars Garten fliegen. Naja und dieses Magazin. Ja, klar Grafikdesign finde ich schon auch sehr interessant und Typografie. Und Farben finde ich toll. Und Bäume und Gras. Also Gras im Sinne von Wiesen und so. Ach ja, Dinge der Firma Apple finde ich schon auch sehr interessant und Ventilatoren, Decken, grünen Tee, Donald Duck, Carl Barks, komplizierte koreanische Musik – oh!: Und Endiviensalat. Aber eigentlich habe ich keinerlei Antrieb einen Apple-Blog zu machen oder über Musik zu schreiben. Ich höre gerne Musik, aber mit zunehmendem Alter auch nur noch Musik, die meine Mitmenschen als extrem anstrengend empfinden. Ich würde zum Beispiel zu unseren allabendlichen „sportlichen Bemühungen“ gerne koreanische Gayageum Musik hören, was die liebe Frau, die auch gestreng sein kann, nicht möchte. Sie möchte gerne peppige Musik hören, aber ich soll sie aussuchen. „Peppige Musik, was soll das denn sein?“ frage ich dann immer. Und die liebe Frau sagt: „Naja, was Flottes, was mit Schmiss!“ „Mutter, bist Du’s?!“, schreie ich dann immer und wir hören „Just like Heaven“ von Cure oder so. Wenn ich Robert Smith mal erzählt hätte, dass ich seine Musik zum Sport höre, er hätte mir einen nassen Waschlappen ins Gesicht geschmissen.
Naja, wie dem auch sei. Jedenfalls unterhalte ich mich heute Abend mit Quitzi Wienke in unserem Podcast keine.vision über Comics. Dazu muss ich noch „Unschlagbar“ von Pascal Jousselin lesen. Ich habe sogar schon angefangen. Und in nur 45 Minuten geht’s los und eventuell machen wir unseren Podcast dann zu einem Podcast zu den Themen Corona und Comics und wenn mir noch was mit ‚C‘ einfällt, dann könnten wir den ja „CCC – das Podcast ohne Vision“ nennen. Oder so. Doch was könnte das 3. ‚C‘ sein über das wir reden könnten. Schreiben Sie mir bitte eine (oder mehrere) Mails an huck@blogroyal.de oder in die Kommentare oder, wenn Sie mein Freund auf Instagram oder Facebook sind, schreiben Sie mir halt da. Sie können ja überhaupt mal mein(e) Freund*in werden. Ich kann Freund*innen gebrauchen. Dann macht das Leben sogar ein bisschen Sinn.