Fideldibumms – Tag 054

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huck flash

Jetzt hab ich schon Tag 065 geschrieben. Verstehste? Weil die 5 neben der 6 und die 3 neben der 4 liegt. Voll lustig. Aber der Tag 065 wird kommen. Jedenfalls möchte man das ja hoffen, sonst wäre man ja nicht mehr da auf der Welt und das wäre ja dann auch schwierig. Kennen Sie auch Leute, die immer, wenn etwas nicht in ihrem Sinne ist, „schwierig“, statt, von mir aus „scheiße“ oder „blöd“ oder „Menno voll dooooof“ sagen? Schwierig ist ja ganz was anderes, als voll dooooof. Schwierig ist es, die richtigen Worte zu finden oder gegen Magnus Carlsen im Schwach … äh … Schach zu gewinnen. Oder die Eiger-Nordwand zu begehen. Oder abzunehmen. Oder sich mit Leuten zu treffen, in diesen Tagen. Eventuell ist die Begehung der Eiger-Nordwand auch voll dooooof, jedenfalls fände ich das. Darum sehe ich auch davon ab. Jeden Tag wieder erwache ich und denke mir, heute begehst Du die Eiger-Nordwand mal nicht und auch die Eiger-Südwand kann mich mal am Arsche lecken. Heute habe ich zum Beispiel Rückenschmerzen, da ginge das ja nicht. Schwierig! NEIN DAS IST NICHT SCHWIERIG DAS IST VOLL DOOOOOF!!!

So begreifen Sie es doch. Voll dooooof kann man, wenn man will und wenn man so gestrickt ist, auch mit Heulen untermalen. Da erreicht man so manches kalte Herz. Ich bin zum Bleistift aber voll froooooh, dass die Frau „voll dooooof“ nicht mit Heulen untermalt. Das ist ein echter Pluspunkt. Ich meine, sie hat es schon gemacht, aber das kann man an einer Hand abzählen. In 17 Jahren ist das eine reife Leistung. Manchmal musste sie dann sogar selbst lachen, weil das ja auch schwierig ist, wenn man showheult. Also, heulen zur Untermauerung eines Verlangens. Jetzt jedoch sind nur die Rückenschmerzen voll dooooof und ansonsten ist so ein Tag rumgegangen. Es hat geregnet und ich bin heute morgen im Pfauenhäuschen aufgewacht und das war voll schööööön dort. Dort ist es immer schön. Wir haben es eine zeitlang vernachlässigt, das arme Dingelchen, aber jetzt, zu Corona-Zeiten, da ist es Gold wert. Mein Home Office. Mal sehen, wie ich das im Winter mache. Winter ist voll dooooof.

Junge Frau, die offenbar freiwillig einen Spagat macht.

Und jetzt ist es am Abend und wir kukken die Wiener Symphonistiker, die Frühlingswerke vortragen von Ravel, Dukas, Chausson, etc. Lahav Shani führt mit dem Violinisten Renaud Capuçon durch den Abend. Dazu saufe ich Kamillentee mit Eiswürfeln. Unser Wohnmobil ist von Chausson. Vielleicht ist das ja ein Zeichen. Vielleicht sollten wir mit denen demonstrieren, die gegen die Kastration unserer Grundrechte demonstrieren, die „Freiheit“ schreien und, dass sie das Volk seien. Das ist ja leider nicht von der Hand zu weisen, dass diese Demonstranten das Volk sind. Das kann man ja nur ändern, wenn diese Herrschaften einmal die Herrschaft erlangen. Dass man also da dann Teile des Volkes aus dem Gesamtvolk entfernt. Und nun da ich in meiner ersten Telegram-Gruppe bin, merke ich, dass mir nie in meinem privaten Leben solche Leute begegnen. Auch in dieser Gruppe nicht, die aus einem Podcast erwachsen ist, den ich höre und der wohl eher zur Subkultur gehört. Nun, aber wenn wir auch demonstrieren würden, uns also außerhalb der ungeschriebenen Geistes- und Verstandsregeln unsere angehörigen Blase bewegen würden und wir hätten Erfolg, dann könnten wir schon bald wieder mit dem Chausson Flash 23-Wohnmobil (und hier schließt sich der Kreis) lostuckern in die weite Welt. Denn wenn die paar Tausend Demonstranten bundesweit die Regierungen in ganz Europa dazu bewegen könnten, die Grenzen wieder zu öffnen, das wäre doch ein Erfolg. Da könnten sich diese Vollpfosten doch in die Hände spucken und sich dieselbigen anschließend geben. Da wäre doch was geschaffen. Da hätten die sich doch eine schöne Idiotenwelt errichtet, in der man „gerne“ leben oder zum Beispiel an Corona verrecken könnte. Sie haben sicher gemerkt, dass ich „gerne“ in Anführungsstrichelchen geschrieben habe.

Wenn der Dirigent (Lahav Shani) am Ende eines Songs mit geschlossenen Augen und ergriffen von sich selbst (vielleicht) und der Musik (hoffentlich) so da steht, das finde ich voll schöööön, denn dann weiß, das ist Hochkultur. Da ist was ganz wichtig und hier darf nicht gelacht werden. Lachen ist überhaupt nicht gefragt in der Hochkultur. Wer lacht, ist dumm. Johann Sebastian Bach hätte nie gelacht. Niemals! Oder haben Sie schonmal einen Paul Dukas lachen gesehen. Das möchte ich mal sehen. Pics or it didn’t happen, kann ich da nur sagen. Jetzt hab ich Hunger auf Happen. Kennen Sie das noch, Sie blutjunges Ding? Happen von Langnese. Das ist Fürst-Pückler-Eis, gepackt in zwei lappige Waffeln. Und wenn man auf der einen Seite reinbeißt, fällt auf der anderen Seite das Fürst-Pückler-Eis raus. Das heißt jetzt Riesenhappen. Das haben sie offenbar neu aufgelegt. Als Klassiker. Aber Grünofant haben sie natürlich nicht aufgelegt, diese Schweine von der Eisindustrie. Die sind doch verantwortlich für das Virus und für alles andere auch. Da müsste man mal demonstrieren, dass man sich das nicht gefallen lassen möchte. Das ist eine Frechheit. Boah, jetzt bin ich stinksauer. Und noch nicht mal Wackelpudding mit Waldmeistergeschmack haben wir im Haus. Ich muss das gleich bestellen. Dass wir nächste Woche wenigstens Wackelpudding mit Waldmeistergeschmack im Haus haben, wenn wieder sowas passiert.

Ich bin stinksauer, aber liebe Sie trotzdem. Sie können ja nichts dafür.

Oder doch?!?

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