Mir fällt gerade auf, dass das hier ja gar nicht Home Office ist. Das ist ja einfach Home. Jetzt ist nämlich auch Home. Tag 005 seit der offiziellen Beschlüsslichkeit, dass wir im Büro nicht mehr physisch anwesend sind. Und also nun zu Hause sitzen und ich also dachte, das könnte man ja mal dokumentieren. Das Blog dümpelt ja ohnehin seit Jahren so vor sich hin. Nur zu Fußballgroßereignissen kommt der Bär mal aus seiner Höhle. Aber jetzt muss ich die Langeweile aka das Leben dokumentieren, dachte ich. Was gibt es spannenderes, als langweilige Geschichten, von jemandem, der wie John Lennon und Yoko Ono in seinem Bett wohnt. Ja, also. Guten Tag. Wir wohnen ja quasi ohnehin in unserem überdimensionalen Bett und das ist jetzt auch so. Zwischendurch gehen wir raus und gehen* durch den Park oder blinzeln in die Sonne. Die Wetter-App sagt, dass es die Tage wieder kälter wird, aber auch sonnig, Und Montag in einer Woche wird’s wieder 17°C haben. Frühling wäre ziemlich gut. 23 Grad. Das reicht eh. Mehr braucht man ja nicht.
21.03.2020 / 13:37 Uhr
Und jetzt ist ja gleich Bundesliga. Ach es ist ja schon 16 Uhr. Ach es ist ja Coronadingsbumms. Auf Sky, in der Sendung Sky Sport News HD (das HD ist ihnen sehr, sehr wichtig!) reden sie ja ohnehin immer eher gelangweilt, so, als hätten sie alles schon 80 Mal gesagt, und das stimmt ja auch. Und nun müssen sie alle 15 Minuten von Nichts berichten. Dabei sprechen sie so, als würden sie die ganze Zeit ausatmen beim sprechen. Das machst Spaß™ beim Zuhören. Allerdings finde ich diese ganzen Theater und Orchester, die jetzt ihre Sachen online aufführen eine gute Idee. Klar ist es nicht richtig live, aber es ist doch eine Art wie man mit der Gesamtsituation umgehen kann. Auch gut die Idee, seine 2,50 Euro, bzw. in Wiesbaden 5,50 Uhr für den Espresso, den man in der Bar trinken wollte, denen einfach, auf dem Weg zum Einkaufen oder ins Büro, in den Briefkasten zu werfen. Oder zu überweisen. Und die Konzertkarten nicht zurückgeben und so. Das kann man ja tun. Oder bei wekickcorona.com spenden. Wir supporten auch noch mehr unsere lokalen Läden und nach Rücksprache mit Sylvia, der Putzfrau haben wir ausgemacht, dass wir sie eben jetzt nicht abbestellen. Das ist ja ihr Job. Man kann sie übrigens Putzfrau nennen, aber mit Respekt behandeln. Das mit dem Respekt ist wichtiger als das naming. „Pedal the World“ schaue ich auf Netflix. Da fährt ein gewisser Felix Starck mit dem Fahrrad 18.000 Kilometer durch die Welt. Die Frau backt jetzt Bananenbrot. Dabei ist ihr ganz wichtig, dass ich nicht Bananenkuchen sage, denn es ist ja AUF GAR KEI NEN FALL ein Bananenkuchen. Dann weiß die Frau gar nicht, was ich meine. Dass es AUF GAR KEI NEN FALL ein Bananenkuchen ist, sagt die Frau aber gar nicht in VERSALIEN. Das mache ich hier nur um die Dramatik zu erhöhen. So dass der Eindruck entsteht, hier sei was los. Aber eigentlich sind wir völlig down gemodet (sagt man das so?). Das werden wir schon schaffen, sagen wir uns und manchmal, gegen Abend, wenn wir die 3.000ste Information über den Stand und die Dauer der Coronasituation gelesen, gehört oder gesehen haben, wird uns ein bisschen mulmig. Es ist ja tatsächlich so, dass das mit den Lebensmitteln in Supermärkten kompliziert ist. Und Lebensmittel sind ja nun, neben ärztlicher Versorgung, das einzige was man wirklich von außen braucht. Ja, Internet natürlich. Oh jeh. Das hätte ich beinahe vergessen. Aber das scheint ja bisher zu gehen die Idee, dass Netflix und Youtube ihre Sachen nicht mehr in 4K senden, halte ich für eine gute Idee. Aber bei Lebensmittel merkt man schon, dass was nicht stimmt. Aber wenn man sich aus Baumrinde ein leckeres Süppchen kochen könnte, dann würde es gehen. Außerdem, ich weiß, ich weiß, kann ich ja lange Jahre ohne Essen überleben. Aber was ist mit der Frau? Hm?!
Jetzt hören wir Drosten. Wenn man in einigen Jahren bei Aushebungen, z.B. für die Errichtung einer Moschee, diesen Blog findet, wird man sich fragen: Wer ist Drosten? Das ist der Virologe der Charité, der beim NDR-Radio in einem Podcast seinen Wissenstand und die Gesamtsituation erklärt. Das ist an sich ganz gut, und wir haben beschlossen, dass wir unser Paniklevel an ihm ausrichten, aber man kann das auch nicht immer ertragen, das mit dem Paniklevel. Man müsste ja eigentlich irgendwie so einen ganz normalen Modus einnehmen. Aber was ist ein normaler Modus. Wahrscheinlich das was wir auch sonst machen, nur ohne Stricktreffen und unproblematische Lebensmittelkäufe und halt Home Office. Aber sonst. In die Diskothek zieht’s uns jedenfalls nicht. Und in den Swingerclub auch nicht so.
21.03.2020 / 17:43 Uhr