Home Office – Tag 003

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huck flash

Ja, Liebe Leute, es ist ja erst Tag 003. Allerdings bin ich noch lange nicht weich gekocht. Nur, das System bei Rewe-Online Dinge vorbestellen und im Markt abholen, dass wir seit Monaten nutzen, bricht wohl gerade zusammen. So hätte man minimalen Kontakt mit Menschen, statt im Laden rumzubummeln. Und als wir gestern den Ausweich-Rewe in Oestrich-Winkel angefahren, sind wir an fröhlich plaudernden Passanten und Jugendgruppen vorbeigefahren. Es geht wohl nur über Erlasse und Verbote. Die Leute sind dumm. Schade. Aber ich habe es ja geahnt.

Jedenfalls hoffe ich mal, dass das Internet durchhält. Das ist ja alles, was wir jetzt haben. Und wir haben Angelika Merkle. Wie schön sie zu uns gesprochen hat, gestern Abend. Eventuell erreicht das aber auch nur Leute, die ohnehin mal die Nachrichten der Öffentlich-Rechtlichen anschalten und sich irgendwie sinnvoll zu informieren, statt das ihrer Twitterblase zu überlassen. Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass das hier irgendjemand liest (der/die nicht ohnehin im Rahmen einer Vernunftsstrategie agiert).

19.02.2020 / 10:04 Uhr

Und, dass ich mal sagen würde, dass Markus Söder und Jens Spahn aktuell einen guten Job machen, dass wäre vor Wochen noch undenkbar gewesen. Gut, leider haben diese Herren unser Gesundheitssystem kaputt gespart, so dass wir nun zum Teil von einzelnen, teilweise in Indien gelegenen Unternehmen abhängig sind, wenn es um die Deckung des Bedarfs an Medikamenten und dergleichen geht. Heija. Aber ich weiß ja, wie immer, nix. Ich hab mal auf Comedy Planet „Seinfeld“ umgeschaltet.

19.02.2020 / 10:43 Uhr

Völlig irre. Wir sitzen beim Tierarzt und ich versuche mal via iOSX/Safari den aktuellen Sachverhalt hier reinzuschreiben. Irre. Das klappt bestimmt nie. Naja. Hier ist jedenfalls alles anders. So mit Wartezimmer draußen social distancing. Ob das alles so aufregend ist. Außerdem sind wir ja schon beim Abhol-Rewe in Oestrich-Winkel. Naja. Der Rheingau ist tröstlich.

19.02.2020 / 18:56 Uhr

Tag 003 geht zu Ende. Ich denke in Monaten. Ich denke, dass wir transformieren. Ich denke, dass wir am Ende etwas ganz anderes sind. Ich weiß nicht, ob wir uns nachher noch gegenseitig von unseren Balkonen hinunter besingen und beklatschen, aber wir werden andere sein. Das kann auch eine Hoffnung sein, dass wir die Autos öfter stehen lassen können, dass wir Home Offices besser verstehen und nutzen können. Dass die Leute mit Ihren Kindern lernen zu leben. Na, darüber weiß ich nicht viel. Die Leute machen Stundenpläne und geben ihren Kindern Struktur im Tag. Man muss das da draußen wieder als was ganz Wundervolles entdecken. Der blaue Himmel, der Sonnenaufgang, die Vögel und, dass sie nicht schreien, sondern singen. Das Rascheln der Blätter in den Kronen der Bäume, Leute die schmatzen. Naja, die nicht. Ronja von Rönne fuchtelt rum und erzählt Dinge, die klingen wie ausgedacht. Wie sie kurzatmig Erlebnisse aneinander kleistert, wie früher, wenn ich den Eltern irgendeine Lügengeschichte erzählt habe. Wie ich dann selbst gemerkt habe, dass diese hastige, zapplige Storyline schon alle Lüge erzählt. So klingt Ronja von Rönne. Aber vielleicht täusche ich mich. Und welcher 3D-Drucker hat Laura Karasek geschaffen? Puppenhaft, aber wie eine ruppige Puppe mit Augen aus Stein. Ich beschließe mich hypnotisieren lassen. Vielleicht hilft das ja. Was ich wohl sage, wenn der Hypnotiseur oder die Hypnotiseurin mich fragt, was für ein Tier ich gerne wäre? Vielleicht wäre das ja gar kein Bär? Vielleicht wäre ich ja gerne eine Giraffe oder eine Äskulapnatter. Igitt, nicht auszudenken. Eine Katze wäre ich ganz sicher nicht gerne. Ich muss das jetzt mal sagen, ich finde Katzen entsetzlich uninspirierend. Ich meine, ich würde einer Katze in Not ein zuhause geben, wenn die Katze das will, sie könnte hier als Selbstversorgerin leben und aber wenn sie mir tote Mäuse vors Bett legt, wird die Katzenklappe zugenagelt. Und zwar von innen und die Katze ist außen. Im Schnee. Wir müssten Regeln schaffen, meine Regeln. Aber sonst … die Katze als Tamagotchi. Mehr wäre das nicht. Aber ein Esel wäre ich gerne. Oh ja. Das könnte ich mir auch gut vorstellen. Und lassen Sie mich mit  Nilpferden und Hängebauchschweinen in Ruhe. Ich weiß schon warum Sie das denken. Sie Arsch!

19.03.2020 / 23:01 Uhr

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