Wie man es machen könnte – Tag 45

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huck flash

Wie man es machen könnte, ganz ehrlich, weiß ich nicht. Es gibt ja immer nur das Jetzt und wenn’s gut läuft, sind Sie jemand, der mit dem Jetzt und dem Kurz danach was anfangen kann, bzw. das Jetzt in das Kurz danach einführen und die beiden dann mal machen lassen. Wenn Sie ganz großes Glück haben, können Sie den Prozess steuern, aber da wären Sie ja wirklich die Ausnahme. Ganz ehrlich, ich kann’s mir jetzt so spontan nicht vorstellen. Macht ja nichts. Nächstes Mal vielleicht. Kopf hoch!

Jürgen Bromschied, war die absolute Pottsau, bevor er Buddhist wurde.

Aber jetzt mal was ganz anderes: Oft, sehr oft. geben mir die Leute Tipps. was sie an meiner Stelle machen würden. Ich muss dann immer innerlich lachen, also innerlich, weil die Leute sich ja sonst ausgelacht fühlen würden, und das möchte ich nicht. Wenn die Leute an meiner Stelle wären, würden sie ganz schön staunen. Das würden die Leute keine 15 Minuten aushalten. Sie würden sich dann mit LSD vollpumpen und sich oben auf dem Empire Building ein schattiges Plätzchen suchen und warten bis „es“ vorbei ist. Naja. Auf jeden Fall würde ich an meiner Stelle jetzt gerne Fußball kukken. Der Fußball fehlt mir. Oft denke ich mit Wehmut an die vergangene Europa League-Saison zurück. Das war schön. Fußball ist überhaupt schön. Der Fußball ist wichtig. Jetzt nicht so wichtig wie das Leben oder der Tod, aber er ist nach Mme. Kiki, Wäldern und Sprudelwasser der oder das Wichtigste, der Fußball. Nun aber ist er kaputt und nach den Geisterspielen, die nun eventuell anstehen, wird er entzaubert darniederliegen und alle werden feststellen, dass es gar nicht um Taktik und Ballzauberer geht, sondern um das Gefühl, das Geschrei, Pyros, Capos, die Schlusskonferenz im Radio, die dämlichen Kickerbewertungen, die Stadionwurst, Bier und die weißen, alten CIS-Männer aus der Sendung „Doppelpass“ auf Sport1. Meine Fußballkumpels Frédéric Valin und Maximilian Wendling zum Beispiel sehen stets ein komplett anderes Fußballspiel als ich und beide machen mich intensiv darauf aufmerksam. Dabei lerne ich jedesmal was. Zum Beispiel, dass es mir egal ist. Sehen Sie, und jetzt an dieser Stelle, merke ich, dass ich überhaupt keinen Bock habe über Fußball zu schreiben. Ich bin einfach nicht so drauf grad.

„Aber eben, als ich diese Joghurt mit Geschmack „Russischer Zupfkuchen“ aß, da dachte ich, was beschwer ich mich eigentlich die ganze Zeit? Aber ich beschwere mich doch überhaupt nie!“
„Naja, ich habe da andere Informationen.“
“ Hä? Was denn für Informationen???“
„Ah, schau mal einer an, gleich aggressiv, der feine Herr. Das lässt ja tief blicken.“
„Aber ich bin doch gar nicht aggressiv, ich beschwere mich einfach nie, das stim…“
„Oho! Hat der feine Herr sich jetzt gar nicht mehr unter Kontrolle. Hahaha!“
„Wo habe ich mich denn nicht unter Kontrolle. Geht’s noch?! Was ist denn das jetzt für eine seltsame Aktion? Bist Du betrunken?“
„Ach, der feine Herr Schnapsking weiß jetzt Bescheid, wann jemand anderes betrunken ist. Das ja das Allerneueste.“
„Sag mal, willst Du mich verarschen?“
„Finde es heraus!“
„Ich glaub, das hier ist mir zu bekloppt. Ich hau ab.“
„Ach, da konfrontiert man den feinen Herrn mal mit der Wahrheit, da läuft er gleich weg. Mimimi! Sehe ich da ein Tränchen?“
„Hallo, ich möchte zahlen!“ – „Ja, zusammen, danke!“
„Ach, der feine Herr übernimmt die Rechnung. Wohl schlechtes Gewissen, was?! Freunde kaufen, wenn man keine hat. Na, da bin ich mal gespannt, ob das klappt.“
„Ja, stimmt so. Vielen Dank.“ – „Ja, gerne. Wiedersehen.“
„Und was kann jetzt der Kellner dafür? Mal eben die schlechte Laune an den Dienstleistern auslassen. Typisch Deutschland. Nach oben buckeln, nach unten treten.“
„Hier, alles klar. Hier sind noch fünf Euro, trink mal’n Schnaps auf mich, du Spast.“
„Uuuuh. Spast. Bist du dir sicher, dass man noch Spast sagt? Hat der feine Herr die Kontrolle über sein Leben verloren.“ „Ja, hau nur ab, wenn es mal ungemütlich wird.

#Protipp: Holen Sie sich mal einen Eiswürfel aus der Küche und bieten Sie ihm an, bei Ihnen zu übernachten. Vorher erzählen Sie sich gegenseitig frivole Gespenstergeschichten aus den Flammwäldern, drunten in Wlapuch Vromm, wo die harankischen Hunken hausen. Sie werden sehen, der Eiswürfel wird Ihnen ewig dankbar sein und Sie haben einen Freund für die Ewigkeit gewonnen. Vielleicht entsteht da ja was ganz großes, etwas was noch größer ist, als der Fußball und alle harankischen Hunken zusammen. Denn eins ist sicher: Wenn das Leben mit Sahne kocht, setze alles auf die 17.

Ich liebe Sie.

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